Einsatz von medizinischem Cannabis beim ADHS | GH Academy

Das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) tritt mit einer Prävalenz von ca. 5 % im Kindes- und Jugendalter und mit ca. 3 % im Erwachsenenalter auf und ist eine der häufigsten psychischen Störungen. Sie ist durch die Kernsymptome Aufmerksamkeitsstörung und Hyperaktivität bzw. Impulsivität gekennzeichnet. ADHS ist häufig mit anderen psychischen Erkrankungen assoziiert, hierzu gehören z.B. Autismus-Spektrum-Störungen und das Tourette-Syndrom. Die Probleme treten in der Regel vor dem 7. Lebensjahr auf. Die Behandlung umfasst eine Verhaltenstherapie, die Beratung von Angehörigen und Betroffenen und medikamentöse Therapie.

Aktuelle Studienlage zu medizinischem Cannabis bei ADHS-Symptomen

Die britische Studie von Cooper und ihren Kollegen aus dem Jahr 2017 ist bis dato die einzige randomisierte, kontrollierte und doppelblinde Studie3. In dieser wurden 30 ADHS-Patienten in zwei Gruppen zu je 15 Probanden randomisiert und erhielten über sechs Wochen hinweg Sativex Oromucosal Spray mit einem THC:CBD-Verhältnis von 1:1 (2,7 mg THC; 2,5 mg CBD), für die Studie zusätzlich mit Pfefferminzöl versetzt. Als Placebo wurde ein Pfefferminzspray mit Ethanol und Propylenglykol (50:50) verwendet, so dass Sativex und Placebo einen identischen Eindruck machten. Die Studie dauerte insgesamt sechs Wochen. Es wurden signifikante Verbesserungen für Hyperaktivität und Impulsivität bei der Verum- im Vergleich zur Placebogruppe gefunden. Dies wurde in Verbindung mit dem allgemein beruhigenden Effekt von Cannabis gebracht. Zudem konnte ein nicht signifikanter Trend zu einer Verbesserung der Unaufmerksamkeit und emotionaler Labilität bei der Verumgruppe festgestellt werden. Es gab moderate Verbesserungen der Aktivitätslevel, die allerdings nicht signifikant waren. Die Autoren betonen, dass es in der Verumgruppe keine beobachtbaren negativen Effekte auf die kognitive Leistungsfähigkeit gab, obwohl ein Nachlassen dieser im Allgemeinen mit der Cannabiseinnahme assoziiert wird. Diese Beobachtung wird mit der relativ niedrigen Dosierung in Sativex, dem 1:1-Verhaltnis von THC und CBD im Präparat und der kurzen Studiendauer in Zusammenhang gebracht. Das Feedback der Probanden in der Verumgruppe war ca. doppelt so positiv als in der Kontrollgruppe. Sie berichteten, ruhiger, fokussierter und konzentrierter zu sein. Als negativ wurden die sedierende Wirkung und verlangsamtes Denken aufgefasst.

Weitere klinische Studien1, 2, 6, 8, 9 untersuchten den Einfluss von medizinischem Cannabis bei weniger als hundert Probanden. Die beobachteten Effekte können allerdings durch parallele Komedikation mit Methylphenidat, Amphetaminen, Neuroleptika bzw. Antidepressiva verzerrt sein. Daher ist die Aussagekraft z.T. schwer zu beurteilen und es kann nicht sicher festgestellt werden, worauf die Effekte tatsächlich zurückzuführen sind.

Abi-Jaoude und seine Kollegen untersuchten in einer retrospektiven Studie 19 Probanden mit Tourette-Syndrom, von denen 11 zusätzlich ADHS hatten1. Von diesen 11 ADHS-Patienten konnten bei 7 durch die Cannabisanwendung die ADHS-Symptome verbessert werden. Komedikation waren z.T. Neuroleptika, Antidepressiva und Benzodiazepine.

Die Forschergruppe um Barchel untersuchte 53 Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung, von denen 38 zusätzlich Hyperaktivitätssymptome und 21 Schlafprobleme zeigten2. Hyperaktivität konnte bei 68,4 % der Kinder verbessert werden. Schlafprobleme konnten bei 71,4 % verbessert werden. Angewendet wurde Cannabidiol-Öl durch die Eltern. Das Öl war 30%ig, mit einem Verhältnis von 1:20 (CBD:THC). Die empfohlene CBD-Dosis war 16 mg/kg Körpergewicht (max. 600 mg tgl.), die empfohlene THC-Dosis betrug 0,8 mg/kg Körpergewicht (max. 40 mg tgl.). Eine Komedikation ist nicht berichtet worden.

Hergenrather et al. befragten 59 ADHS-Patienten ab 18 Jahren, die entweder hohe (insgesamt 40-70 g, verteilt auf 4-12 x tgl.) oder niedrige (insgesamt 20-30 g, verteilt auf 3 x tgl.) Monatsdosen von Medizinalcannabis einnahmen6. Die Patienten mit leichteren ADHS-Symptomen und höheren Cannabisdosen konnten die ADHS-Medikation (v.a. Methylphenidat, Amphetamin) vollständig ersetzen.

Milosev et al. führten eine retrospektive Analyse unter Patienten mit Tourette-Syndrom und ADHS durch8. Die Autoren stellten fest, dass Medizinalcannabis bei 7 von 13 Probanden (53 %), Dronabinol bei 3 von 12 (25 %), Nabiximols bei 1 von 3 (33 %) zu einer Symptomverbesserung führen konnte. Straßencannabis führte in 5 von 33 Fällen (15 %) zu einer ADHS-Symptomverbesserung. Neurologische Nebenwirkungen, insbesondere Müdigkeit und Schwindel, sowie gastrointestinale Störungen, wurden v.a. bei Dronabinol und Nabiximols (92 % bzw. 100 % der Probanden) festgestellt. Medizinalcannabis zeigte weniger Nebenwirkungen. Insgesamt wurde gezeigt, dass die hochdosierte Einnahme von Medizinalcannabis mit einer Reduktion der ADHS-Standardmedikation verbunden war.

Milz und Grotenhermen beschrieben 2015 eine Untersuchung an 30 erwachsenen ADHS-Patienten, die mithilfe von Cannabisblüten ihre ADHS-Medikation (Methylphenidat, Atomoxetin, Dexamphetamin, Lisdexamphetamin, Amphetaminsaft) beenden konnten9. Am negativsten an der ADHS-Medikation wurde das Gefühl „nicht man selbst zu sein“ beschrieben. Gründe für das Abbrechen der ADHS-Standardtherapie waren Agitiertheit, Aggression, Depression, Schlaflosigkeit und schwerer Gewichtsverlust. Mit einer Cannabismonotherapie konnten 73 % der Probanden einen Zustand erreichen, bei dem sie am Arbeits- und Sozialleben teilhaben können. 47 % der Probanden erwähnten explizit eine Verbesserung der Konzentration, Reduktion von Agitiertheit und Impulsivität.

In weiteren drei Studien sind ADHS-Einzelfälle berichtet, bei denen Medizinalcannabis Symptome verbessern konnte:

Hupli beschreibt ebenfalls einen Einzelfall, bei dem Bedrocan® Hyperaktivität reduzieren, Fokus, Konzentration und Impulskontrolle verbessern und eine bessere Frustrationstoleranz verschaffen konnte. Zusätzlich wurde festgestellt, dass Bediol® mit hohem CBD-Gehalt, die unerwünschten Effekte von Bedrocan®, Schlaflosigkeit und Angst, reduzieren konnte. Bediol® wurde als ideal für abendliche Anwendung oder bei längerem Sitzen angesehen. Der Patient nahm beide Präparate ein. Die tägliche Dosierung lag bei 1-2 g, üblicherweise im Verhältnis 2:1, (Bedrocan®:Bediol®).

Mansell und ihre Kollegen beschrieben insgesamt 3 ADHS-Einzelfälle7. Patient 1 (23 Jahre, männlich) konnte mit Medizinalcannabis (CBD:THC, 20:1, 2x tgl., Öl oral oder Blüten) seine Medikation gut ergänzen (Methylphenidat, Pregabalin, Fluoxetin, Clonidin). Medizinalcannabis verbessere den Fokus, beruhige und würde effizientere Arbeit ermöglichen. Patient 2 (17 Jahre, männlich) nahm Methylphenidat und Lithium und hatte den Eindruck, dies würde seine Persönlichkeit ändern. Mit Cannabidiol-Öl (CBD:THC, 20:1, 1x. tgl. zur Nacht, 1 ml) könne er sich besser entspannen, fokussieren und „er selbst sein“. Die ADHS-Medikation (Methylphenidat) konnte er absetzen, so dass er nur Cannabidiol-Öl und Lithium gegen Depressionen (300 mg zur Nacht) nimmt. Er kann Vollzeit arbeiten und ein Geschäft betreiben. Patient 3 (22 Jahre, männlich) hat nach der ADHS-Diagnose mit Cannabis-Selbstmedikation begonnen. Er bevorzugt eine Indica-Sorte mit höherem THC- und niedrigerem CBD-Gehalt. Dies würde beruhigen und den Schlaf verbessern. Sativa-Sorten bewirkten mehr Hyperaktivität und Angst. Aktuell verwendet er ein Produkt mit CBD:THC-Verhältnis 0:18-19 zur Nacht.

Strohbeck-Kuehner betrachtete einen hyperaktiven/impulsiven ADHS-Einzelfall, der atypischerweise mithilfe von Dronabinol seine Fahrtüchtigkeit verbessern und seinen Führerschein wiedererlangen konnte13.

Hypothese zur Selbstmedikation von ADHS-Symptomen mit Cannabis

In der Literatur wurde mehrfach von einer Selbstmedikation von ADHS-Patienten mit Cannabis berichtet5, 10, 11, 12, 14, 15, 16. Diese Publikationen umfassen im Wesentlichen Studien mit Nicht-Medizinalcannabis. Als Gründe für die Selbstmedikation werden im Wesentlichen Schlafverbesserung, Stimmungsaufhellung und Verbesserung der Nebenwirkungen der ADHS-Medikation genannt. Die Berichte zu Selbstmedikation stützen sich auf direkte zahlreiche Interviews von Cannabisverwendern und auf Analysen von großen Datenmassiva (Internet-Posts). Zu erwähnen ist hier die Untersuchung von Mitchell10, die anhand der Analyse von 401 Internet-Posts schlussfolgerten, dass ca. 25 % dieser Posts Hinweise auf eine therapeutische Anwendung von Cannabis lieferten. Swanson et al. untersuchten in einem longitudinalen Ansatz die Motivation für die Cannabisverwendung. ADHS-Patienten, die auch Selbstmedikation praktizierten, gaben signifikant häufiger „Stabilität“, Reduktion von Stress und Angst als Gründe für die Verwendung an15.

In ausführlichen Interviews mit Cannabiseinnehmenden beschreibt Pedersen deren subjektiven Eindruck, ruhiger zu werden12. Einige der 100 befragten norwegischen illegalen Cannabisverwendern beschrieben, dass sie nach subjektiven Eindrücken niedrigere Dosen von Cannabis zur „Behandlung“ von ADHS-Symptomen benötigen würden. Die Nebenwirkungen der Standardmedikation (v.a. Methylphenidat), wurden von ADHS-Patienten als kritisch angesehen. Hier wurden insbesondere Schlafstörungen, Ruhelosigkeit und der Verlust des Kontaktes zu sich selbst beschrieben. Medizinisches Cannabis beschrieben die Patienten subjektiv als besser passend im Vergleich zur Standardmedikation. Der Autor zieht daher den Schluss, dass trotz fehlender wissenschaftlicher Evidenz, die ADHS-Symptome mit Cannabis anscheinend verbessert werden können. Im Vergleich zur Standardtherapie (mit Nebenwirkungen und hohem Abhängigkeitspotential) wurde Cannabis von den Befragten als weniger risikoreich aufgefasst.

Ebenso hervorzuheben ist die Studie von Stueber und Cuttler von 202214. Mittels online-Umfrage und verschiedener Selbstreports wurden akute und chronische Effekte von Cannabis sowie dessen Effekte auf die ADHS-Medikationsnebenwirkungen bei 1738 ADHS-Patienten erfragt. Die Autoren bildeten verschiedene Teilnehmer-Subgruppen bei ihren Befragungen. Die Teilnehmer, die tatsächlich eine gesicherte ADHS-Diagnose hatten und angaben, als Selbstmedikation Cannabis zu verwenden (n=169), wurden intensiver befragt. Von diesen gaben ca. 91,9 % an, dass sich der akute Cannabiseffekt auf die ADHS-Symptome positiv auswirke. Lediglich ca. 8% fanden keinen Effekt oder eine Verschlimmerung der ADHS-Symptome. Insbesondere Ruhelosigkeit (ca. 88%) und Hyperaktivität (ca. 80%) konnten subjektiv verbessert werden. Demnach könnte vermutet werden, dass v.a. hyperaktive/impulsive ADHS-Patienten von Medizinalcannabis profitieren. In der Studie heißt es allerdings weiter, dass ca. 67 % der Probanden (n=169, s.o.) angaben, dass sich das Gedächtnis verschlechtere und bei 43% die Unaufmerksamkeit zugenommen habe. Von den befragten Patienten erhielten 72 der diagnostizierten ADHS-Patienten zusätzlich eine ADHS-Medikation. Diese Patienten wurden zu den Wirkungen von Cannabis auf ihre Medikation befragt. Dabei zeigte sich, dass ca. 82 % der Befragten eine Verbesserung des Appetitverlustes wahrnahmen, ca. 67 % eine bessere Schlafqualität spürten und immerhin ca. 50 % Stimmungsverbesserung wahrnahmen.

Fazit

Insgesamt sind die wissenschaftliche Studienlage als unzureichend und die bisherigen publizierten Daten als sehr widersprüchlich für eine abschließende Einschätzung anzusehen. Die randomisierte kontrollierte Studie von Cooper und ihren Kollegen3 lieferte im Wesentlichen keine signifikanten Ergebnisse und ist mit mehreren Einschränkungen behaftet. Die Ergebnisse könnten allerdings einen Nutzen von dem Cannabispräparat für ADHS-Patienten andeuten. Auch mehrere Einzelfallbeschreibungen zeigten positive Ergebnisse von medizinisch angewendetem Cannabis bei ADHS-Patienten. Es sind allerdings weitere Studien erforderlich, um eine wissenschaftlich begründete Empfehlung diesbezüglich abgeben zu können. Es muss hier erwähnt werden, dass die ADHS-Selbsthilfevereinigung in Deutschland die Verwendung von Medizinalcannabis derzeit nicht empfiehlt, die konkreten Gründe dafür werden dort nicht dargestellt.

Einzelfallberichte und direkte Befragungen / Interviews von ADHS-Patienten berichten allerdings von einem z.T. deutlichen Nutzen. Es gibt einzelne Berichte, dass insbesondere hyperaktive/impulsive ADHS-Patienten von Medizinalcannabis profitieren können. Insgesamt werden Verbesserung in Bezug auf Schlafprobleme, Stimmung und die als sehr unangenehm empfundenen Nebenwirkungen der ADHS-Standardtherapie beschrieben. Es zeigt sich ein deutlicher Bedarf für eine nebenwirkungsärmere ADHS-Therapie. Genau diese Nebenwirkungen könnten sich ggf. als ein Ansatz für die individuelle Anwendung von Medizinalcannabis bei ADHS-Patienten darstellen. Wie Mansell7 und Milz und Grotenhermen9 zeigten, konnte die ADHS-Medikation durch Cannabis ersetzt werden. Dies steht in Einklang mit den häufig berichteten Selbstmedikationen bei ADHS-Patienten.

Diesen positiven Ergebnissen stehen Studien gegenüber, die eine Zunahme von ADHS-Symptomen bei Cannabiskonsum feststellen. Diese betrachten in der Regel allerdings Substanzmissbrauch, also Cannabisanwendung zu Genusszwecken, neben oftmals Alkohol- Tabak- und anderen Drogenkonsum. Die zu Missbrauchszwecken eingesetzten Dosen sind, nach Angaben von Probanden in Interviews7, möglicherweise (wesentlich) höher als die Selbstmedikationsdosen. Auch Pedersen berichtet von einigen Befragten, die gegen ihre ADHS-Symptome niedrigere Dosen von Cannabis einsetzen als zu Genusszwecken verwendet12.

Die Übergänge zwischen reiner Selbstmedikation und Missbrauchszwecken erscheinen insgesamt allerdings durchaus fließend und individuell. Hier könnte eine gesicherte ADHS-Diagnose von hoher Bedeutung sein.
Sollte die individuelle Anwendung von Medizinalcannabis bei ADHS-Symptomen erwogen werden, wäre es ggf. sinnvoll, die Verträglichkeit und das Abhängigkeitsrisiko individuell zu monitoren. Bei einer längerfristigen Anwendung von Medizinalcannabis könnte ggf. angeraten werden, die kognitiven Funktionen des Patienten regelmäßig zu überprüfen, um negative (Langzeit)effekte rechtzeitig feststellen und gegensteuern zu können.

Bei schwangeren ADHS-Patienten sollte auf eine Cannabisanwendung verzichtet werden, da die pränatale Cannabis-Exposition des Ungeborenen zu Beeinträchtigungen beim Kind führen kann4.

Die meisten Studien untersuchten Jugendliche ab 16 Jahren oder Erwachsenen. Eine Anwendung bei Kindern ist lediglich bei Barchel et al., 2019, (allerdings ging es um ASD-Patienten mit zusätzlichem ADHS, Median 11 Jahre, von 4-22 Jahre) beschrieben. Für die Bewertung einer etwaigen Anwendung von Medizinalcannabis bei ADHS-Kindern (unter 16 Jahren) fehlen die Daten.

Literaturangabe

[1] Abi-Jaoude et al., 2017, Preliminary Evidence on Cannabis Effectiveness and Tolerability for Adults With Tourette Syndrome, J Neuropsychiatry Clin Neurosci, Vol. 29, No. 4, pp. 391
[2] Barchel et al., 2019, Oral Cannabidiol Use in Children With Autism Spectrum Disorder to Treat Related Symptoms and Co-morbidities, Front. Pharmacol, Vol., 9, No. 1521, Art. 1521
[3] Cooper et al., 2017, Cannabinoids in attention-deficit/hyperactivity disorder: A randomised-controlled trial, European Neuropsychopharmacology, Vol. 27, pp. 795
[4] Goldschmidt et al., 2000, Effects of prenatal marijuana exposure on child behavior problems at age 10, Neurotoxicology and Teratology, Vol., 22, pp. 325
[5] Harstad et al., 2017, Substance Use Among Adolescents with Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder: Reasons for Use, Knowledge of Risks, and Provider Messaging/Education, J Dev Behav Pediatr, Vol. 38, No. 6, pp. 417-423
[6] Hergenrather et al., 2020, Cannabinoid and Terpenoid Doses are Associated with Adult ADHD Status of Medical Cannabis Patients, Rambam Maimonides Med J, Vol., 11, No. 1, pp. 1, e0001
[7] Mansell et al., 2022, Cannabis for the Treatment of Attention Deficit Hyperactivity Disorder: A Report of 3 Cases, Med Cannabis Cannabinoids, Vol. 5, pp. 1–6
[8] Milosev et al., 2019, Treatment of Gilles de la Tourette Syndrome with Cannabis-Based Medicine: Results from a Retrospective Analysis and Online Survey, Cannabis Cannabinoid Res, Vol. 4, No. 4, pp. 265-274
[9] Milz and Grotenhermen, 2015, Successful authorised therapy of treatment resistant adult ADHD with Cannabis: experience from a medical practice with 30 patients, Poster, Medical Practice for Psychiatry and Psychotherapy, Berlin, Germany and Nova-Institute Hürth/Rheinland, Germany
[10] Mitchell et al., 2016, "I Use Weed for My ADHD": A Qualitative Analysis of Online Forum Discussions on Cannabis Use and ADHD, PLoS One, Vol. 11, No. 5, e0156614, doi: 0.1371/journal.pone.0156614
[11] Mitchell et al., 2018, How Substance Users with ADHD Perceive the Relationship between Substance Use and Emotional Functioning, JAttenDisord, Vol. 22, No. 9, doi:10.1177/1087054716685842.
[12] Pedersen, 2015, From badness to illness: Medical cannabis and self-diagnosed attention deficit hyperactivity disorder, Addict Res Theory, Vol. 23, No. 3, pp. 177
[13] Strohbeck-Kuehner et al., 2008, Case report Cannabis improves symptoms of ADHD, Cannabinoids, Vol. 3, No. 1, pp. 1
[14] Stueber and Cuttler, 2022, Self-Reported Effects of Cannabis on ADHD Symptoms, ADHD Medication Side Effects, and ADHD-Related Executive Dysfunction, Journal of Attention Disorders, Vol. 26, No. 6, pp. 942
[15] Swanson et al., 2018, The Qualitative Interview Study of Persistent and Nonpersistent Substance Use in the MTA: Sample Characteristics, Frequent Use, and Reasons for Use, J Atten Disord, Vol. 22, No. 9, pp. 21S
[16] Wilens et al., 2007, Do Individuals with ADHD Self-Medicate with Cigarettes and Substances of Abuse? Results from a Controlled Family Study of ADHD, The American Journal on Addictions, Vol. 16, pp. 14

Autor: Dr. Nadine Herwig
Dr. Nadine Herwig - Leiterin Grünhorn Academy
Dr. Nadine Herwig studierte von 2006 bis 2010 Angewandte Naturwissenschaften an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Ihre Promotion führte sie am Helmholtz-Zentrum in Dresden-Rossendorf am Institut für Radiopharmazie durch. Zu ihren bislang publizierten wissenschaftlichen Arbeiten gehören u. a. Originalartikel auf dem Gebiet der Hautkrebsforschung und der Biomarker.