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Frauengesundheit: Cannabis bei PMS und Menopause | GH Academy

Cannabis und Frauengesundheit Cannabis

Frauengesundheit und Cannabis: Key Facts

  • Frauengesundheit betrifft körperliche, emotionale und soziale Aspekte des Wohlbefindens von Frauen.
  • Cannabis kann Menstruationsbeschwerden wie Schmerzen und Stimmungsschwankungen lindern.
  • Cannabis kann Menopause-Symptome wie Hitzewallungen und Schlafstörungen reduzieren.

Die Frauengesundheit ist ein facettenreiches und wichtiges Thema, das die körperlichen, emotionalen und sozialen Aspekte des Wohlbefindens von Frauen betrifft. In einer Welt, die sich zunehmend für die Bedeutung der Gleichberechtigung und des Zugangs zu angemessener Gesundheitsversorgung einsetzt, ist es unerlässlich, die spezifischen Gesundheitsbedürfnisse von Frauen zu verstehen und anzuerkennen. Von der reproduktiven Gesundheit über die Prävention und Behandlung chronischer Erkrankungen bis hin zur psychischen Gesundheit spielen viele Faktoren eine Rolle, die das Wohlbefinden von Frauen beeinflussen.

Dieser Beitrag soll den Einsatz von medizinischem Cannabis im Kontext der Frauengesundheit näher beleuchten. Medizinisches Cannabis kann auf verschiedene Weisen eingesetzt werden, insbesondere zur Linderung von Symptomen, die mit verschiedenen Lebensphasen und gesundheitlichen Bedingungen von Frauen verbunden sind. Einige Anwendungen von medizinischem Cannabis in der Frauengesundheit umfassen:

  • Menopausale Symptome: Cannabis kann dazu beitragen, menopausale Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Angstzustände zu lindern.
  • Menstruationsbeschwerden: Für viele Frauen können Menstruationsbeschwerden wie Krämpfe, Schmerzen, Übelkeit und Stimmungsschwankungen durch den Einsatz von Cannabisprodukten gelindert werden.
  • Endometriose: Frauen mit Endometriose können von den entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften von Cannabis profitieren, um die mit dieser Erkrankung verbundenen Beschwerden zu reduzieren.
  • Gynäkologische Krebserkrankungen: Bei einigen gynäkologischen Krebserkrankungen, wie z.B. bei Gebärmutterhalskrebs oder Eierstockkrebs, kann medizinisches Cannabis zur Linderung von Schmerzen, Übelkeit und anderen mit der Krebsbehandlung verbundenen Nebenwirkungen eingesetzt werden.
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS): Frauen, die unter PMS leiden, können von den entspannenden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften von Cannabis profitieren, um die Symptome wie Reizbarkeit, depressive Verstimmung und Müdigkeit zu mildern.

Im Weiteren sollen die möglichen Auswirkungen von Medizinalcannabis auf die Behandlung von PMS und Menopause-bedingten Symptomen näher betrachtet werden.


Einsatz von Cannabis beim Prämenstruellen Syndrom (PMS)

Prämenstruelles Syndrom (PMS) ist ein Zustand, der bei vielen Frauen in den Tagen oder Wochen vor Beginn ihrer Menstruation auftritt und eine Vielzahl von Symptomen wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Schmerzen, Krämpfe, und Schlafstörungen umfassen kann. Es gibt Hinweise darauf, dass Cannabis einige Symptome von PMS lindern könnte:

  • Schmerzlinderung: CBD und THC haben schmerzlindernde Eigenschaften, die bei der Linderung von Menstruationsschmerzen und Krämpfen helfen können.
  • Stimmungsaufhellung und Stressabbau: Einige Frauen berichten von einer Verbesserung ihrer Stimmung und einem Rückgang von Angstzuständen und Reizbarkeit durch den Gebrauch von Cannabis.
  • Schlafverbesserung: Medizinalcannabis kann auch dabei helfen, Schlafstörungen zu lindern, die während des PMS auftreten können.

Der Einsatz von Cannabis zur Behandlung von Menstruationsbeschwerden ist nicht neu: In verschiedenen Kulturen wurde Cannabis verwendet, um Menstruation-bedingte Beschwerden zu lindern. Es gibt historische Berichte, die behaupten, dass sogar Königin Victoria eine Cannabistinktur nutzte, um ihre eigenen Symptome des PMS zu behandeln1. In einer Umfrage der University of British Columbia gaben 85 % der 192 befragten Frauen an, Cannabis für die Linderung ihrer Menstruationsschmerzen verwendet zu haben2. Etwa 90% von ihnen berichteten von einer positiven subjektiven Wirkung.

Aktuell gibt es noch keine Studien, die die Wirksamkeit von Cannabinoiden an Patientinnen belegen. Es ist aber bereits bekannt, dass Endocannabinoide schmerzlindernd und krampflösend wirken können. Daher liegt eine Symptomlinderung auch zur Behandlung von Kopfschmerzen und Menstruationskrämpfen nahe. Ebenso könnte Cannabis zur Linderung von Stimmungsschwankungen eingesetzt werden. Aufgrund der Aktivierung des CB1-Rezeptors und der darauffolgenden Dopaminausschüttung, kann es zu positiven Auswirkungen auf die Stimmung kommen. Abgesehen von den Cannabinoiden können auch andere Bestandteile des Cannabis Einfluss auf die Stimmung haben. Laufende Studien untersuchen β-Pinen, ein Terpen, das bestimmten Sorten einen erfrischenden Pinienduft verleiht, sowie Linalool, das für den Lavendel-Duft bekannte Terpen, auf ihr Potenzial als Antidepressiva3.


Einsatz von Cannabis in der Menopause

Cannabis wird oft als potenzielle Behandlungsoption für verschiedene Symptome der Menopause betrachtet, aber die Forschung ist noch begrenzt und es gibt noch keine eindeutigen Beweise für seine Wirksamkeit. Einige Frauen berichten jedoch von positiven Erfahrungen bei der Verwendung von Cannabis zur Linderung bestimmter Menopausen-bedingter Symptome wie Schlafprobleme, Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen4. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Cannabis helfen könnte:

  • Hitzewallungen: Frauen berichten, dass Cannabis, insbesondere CBD, dabei hilft, Hitzewallungen zu reduzieren, die häufig während der Menopause auftreten.
  • Schlafstörungen: Cannabis kann auch helfen, Schlafstörungen zu behandeln, die während der Menopause häufig auftreten. THC kann dabei helfen, schneller einzuschlafen, während CBD beruhigende Eigenschaften hat und die Schlafqualität verbessern könnte.
  • Stimmungsschwankungen und Angst: Cannabis, insbesondere CBD, wird oft für seine potenziell angstlindernden Eigenschaften gelobt und könnte daher bei der Bewältigung von Stimmungsschwankungen und Angstzuständen während der Menopause helfen.

In einer Untersuchung mit 285 Frauen, die Wechseljahresbeschwerden aufwiesen, wurde festgestellt, dass eine beträchtliche Anzahl von Teilnehmerinnen Cannabis konsumierte5. Die Studie wurde von Forschenden der Abteilung für Psychiatrie an der Harvard Medical School in Boston, USA, durchgeführt. Die Teilnehmerinnen, von denen 131 sich in der Perimenopause und 127 in der Postmenopause befanden, beantworteten Fragebögen zu ihren Menopause-bedingten Symptomen und ihrem Cannabiskonsum.

Eine große Mehrheit der Teilnehmerinnen (86 %) gab an, derzeit Cannabis einzunehmen, wobei 79 % angaben, Cannabis zur Linderung ihrer Menopause-bedingten Symptome zu verwenden. Die gängigsten Konsumformen waren das Rauchen (84 %) und der Verzehr von Cannabis-haltigen Lebensmitteln (78 %). Die häufigsten Symptome, die den Cannabiskonsum motivierten, waren Schlafstörungen (67 %) und Stimmungsschwankungen/Angstzustände (46 %).

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine aktuelle Online-Befragung unter fast 1.500 Frauen mittleren Alters, bei der 75 % der Cannabis-einnehmenden Frauen angaben, Cannabis zur Behandlung ihrer Schlafprobleme, 59 %, gegen ihre Angstzustände, zur Behandlung der Muskel- und Gelenkschmerzen (53 %) bzw. Unruhe (74 %), Reizbarkeit (55 %) und Konzentrationsschwierigkeiten (58 %) sowie 45 % gegen Stimmungsschwankungen zu verwenden6. 74% schätzten Cannabis als hilfreich zur Behandlung der Menopause-bedingten Symptome ein.


Fazit

Auch wenn es derzeit keine wissenschaftlichen Studien zum Einsatz von medizinischem Cannabis bei PMS und Menopause-bedingten Symptomen gibt, so berichten Frauen in Online-Umfragen sehr wohl von positiven Effekten: vor allem in Bezug auf die Linderung von Schlafproblemen, Unruhe und Angstzuständen, Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen.

Die Anwendung von medizinischem Cannabis im Bereich der Frauengesundheit ist weiterhin Gegenstand intensiver Forschung. Möglicherweise bietet die Cannabistherapie hier einen alternativen Ansatz zur herkömmlichen und mit zum Teil erheblichen Nebenwirkungen verbundenen Hormon-Ersatz-Therapie.


Quellen:

[1] Alexander SP, Mackie K, Ross RA. Themed issue: cannabinoids. Br J Pharmacol. 2010 Jun;160(3):421-2. .
[2] Manica Balant, Airy Gras, Mario Ruz, Joan Vallès, Daniel Vitales, Teresa Garnatje, Traditional uses of Cannabis: An analysis of the CANNUSE database, Journal of Ethnopharmacology, Volume 279, 2021, 114362.
[3] Ferber SG, Namdar D, Hen-Shoval D, Eger G, Koltai H, Shoval G, Shbiro L, Weller A. The "Entourage Effect": Terpenes Coupled with Cannabinoids for the Treatment of Mood Disorders and Anxiety Disorders. Curr Neuropharmacol. 2020;18(2):87-96.
[4] https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/menopause-kann-cannabis-beschwerden-lindern/ abgerufen am 19.02.2024
[5] Dahlgren, M. K., El-Abboud, C., Lambros, A. M., Sagar, K. A., Smith, R. T., & Gruber, S. A. (2022). A survey of medical cannabis use during perimenopause and postmenopause. Menopause (New York, N.Y.), 29(9), 1028–1036.
[6] Babyn K, Ross S, Makowsky M, Kiang T, Yuksel N. Cannabis use for menopause in women aged 35 and over: a cross-sectional survey on usage patterns and perceptions in Alberta, Canada. BMJ Open. 2023 Jun 21;13(6):e069197.

Autor: Dr. Nadine Herwig
Dr. Nadine Herwig - Leiterin Grünhorn Academy
Dr. Nadine Herwig studierte von 2006 bis 2010 Angewandte Naturwissenschaften an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Ihre Promotion führte sie am Helmholtz-Zentrum in Dresden-Rossendorf am Institut für Radiopharmazie durch. Zu ihren bislang publizierten wissenschaftlichen Arbeiten gehören u. a. Originalartikel auf dem Gebiet der Hautkrebsforschung und der Biomarker.