Erfahrungsbericht - Demenzerkrankung

Holzfigur eines Kopfes mit herausnehmbarem Puzzleteil im Gehirnbereich

Veröffentlicht am: 12.09.2023


Patientendaten**:

Name: J.H.

Alter: 80 Jahre, 03.01.1942, verstorben am 19.11.2022

Geschlecht: männlich

Beruf: Handwerksmeister in Rente

Familiäre Situation: verwitwet

**Der hier vorgestellte Fall wurde freundlicherweise von Dr. med. Lorenz Eberle, FA für Allgemeinmedizin, Sport- und Ernährungsmedizin zur Verfügung gestellt.

Wir weisen darauf hin, dass es sich bei den dargestellten Erfahrungsberichten lediglich um eigene Schilderungen von Patientinnen und Patienten, Angehörigen sowie Ärztinnen und Ärzten handelt, die lediglich deren individuelle Wahrnehmung im Zusammenhang mit einer Cannabistherapie wiedergeben. Die Äußerungen sind daher ausdrücklich nicht als Wirkversprechen in dem Sinne zu verstehen, dass über die dargestellten individuellen Erfahrungen hinaus eine bestimmte Wirkung im Zusammenhang mit einer Cannabistherapie allgemein zu erwarten ist. Bei den dargestellten Symptomen, Diagnosen und Therapieverläufen handelt es sich zudem um komplexe Krankheitsbilder, denen jeweils eine umfassende und individuelle Anamnese und Beurteilung durch einen fachkundigen Arzt bzw. Ärztin zu Grunde liegen. Diese sollten daher ausdrücklich nicht als Grundlage einer Selbstdiagnose und/oder Selbstmedikation herangezogen oder verstanden werden. Bei vergleichbaren Symptomen sollte daher stets ein/e fachkundige/r Arzt oder Ärztin konsultiert werden.


Anamnese:

Vorerkrankungen: Hyperurikämie ab 2002; Prostatastörung ab 2004; Koxarthrose ab 2010; beginnende Niereninsuffizienz ab 2012; Absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern ab 2014 seit dem Phenprocoumon Aortenaneurysma 2021

Bisherige Therapie:

ab 2014 Phenprocoumon > auffällig, da instabiler Quick-Wert 02/2022 Quetiapin > zuletzt 200mg Pipamperon Saft in steigenden Mengen

Befunde:

Seit 2014 beginnende Demenz, Patient war nicht imstande Tabletten (Phenprocoumon) richtig einzunehmen (siehe Bisherige Therapie), Ehefrau übernahm Gabe der Tabletten (Verstorben 2020); Übernahme der Betreuung durch Verwandte und eingestellte Pflegekraft; ab 2019 zunehmende Demenz, Gangstörung, Unsicherheit, Aggressivität (Bsp.: Blieb stundenlang auf der Toilette sitzen, beschimpfte und bedrohte die Leute, wollte die Pflegekraft die Treppe hinabstürzen.) Daraufhin Quetiapin und Pipamperon (siehe bisherige Therapie)

Beginn der Cannabis-Therapie:

Die Unruhe und die Aggressivität konnten mit den klassischen Medikamenten nicht ausreichend eingedämmt werden. Deshalb ab September 2021 schon 25/1 Cannabisextrakt in steigender Dosierung. Verlauf der Erkrankung nach Einstellung auf die Cannabis-Therapie/Lebensqualität: Nach Zugabe von Cannabis-Extrakt verschwanden die Unruhe und Aggressivität des Patienten. Die Abwanderung der Pflegeperson, die im Raum gestanden hatte, fand nicht statt.

Diskussion:

Der Patient wurde freundlicher und gelassener. Der Patient konnte bis kurz vor seinem Tod in seinem Haus bleiben. Das war sein unbedingter Wille.

Fazit:

Mit Hilfe von Cannabis-Extrakt konnte der Wille des Patienten möglichst lange in seinem Haus zu bleiben, erfüllt werden. Eine Zwangseinweisung konnte vermieden werden. Der Krankenkasse wurden erhebliche Kosten erspart und alle Beteiligten (die Pflegerin, die betreuende Verwandte, die Freunde und die anderen Verwandten, sowie der Patient selbst) waren zufrieden.


 
 

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