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Cannabis vs. Alkohol - Was ist schädlicher?

Key Facts:

  • Körperliche und gesellschaftliche Schäden sind bei Alkohol deutlich ausgeprägter, während Cannabis vor allem psychische Risiken mit sich bringt – beide können abhängig machen und sollten nicht unterschätzt werden.
  • Der gleichzeitige Konsum von Alkohol und Cannabis verstärkt die Wirkungen und erhöht signifikant das Risiko für Unfälle, Kontrollverlust sowie unangenehme körperliche Nebenwirkungen.
  • Medizinischer Gebrauch von Cannabis kann den Konsum von Alkohol reduzieren, ersetzt jedoch keine professionelle Behandlung, da beide Substanzen eigene Risiken und ein Abhängigkeitspotenzial haben.

Alkohol gehört für viele Menschen zum Alltag – sei es beim Feierabendbier, dem Glas Wein beim Essen oder bei gesellschaftlichen Anlässen. Cannabis hingegen war lange Zeit stigmatisiert, erlebt aber in vielen Ländern einen Wandel: Von der Strafverfolgung hin zur Legalisierung, und das auch in Deutschland. Mit dieser Entwicklung wächst auch die Neugier: Was ist eigentlich gefährlicher – Alkohol oder Gras? Und wie wirkt sich ein gleichzeitiger Konsum von Cannabis und Alkohol auf unseren Körper aus?

In diesem Beitrag betrachten wir Alkohol und Cannabis genauer: Wie wirken sie im Körper, welche Rolle spielen sie gesellschaftlich, welche gesundheitlichen Risiken bergen sie – und was passiert beim gleichzeitigen oder aufeinanderfolgenden Konsum?


Alkohol - die unterschätzte Volksdroge

Alkohol ist in unserer Gesellschaft fest verankert. Ob zum Anstoßen oder als „Belohnung“ nach der Arbeit – Alkoholkonsum ist gesellschaftlich akzeptiert, wird oft sogar vom Umfeld erwartet. Dabei handelt es sich medizinisch gesehen um ein Zellgift, das zahlreiche Körperfunktionen beeinträchtigt.


Wirkung und gesellschaftliche Rolle

Alkohol wirkt enthemmend, euphorisierend und in höheren Dosen deutlich dämpfend – je nach Trinkmenge und individueller Veranlagung. Während geringe Mengen zunächst als „lockernd“ empfunden werden, kann es mit zunehmendem Konsum schnell zu einem Kontrollverlust kommen. Genau darin liegt eine der größten Gefahren: Urteilsvermögen, Reaktionsfähigkeit und Koordination lassen nach, oft ohne, dass die betroffene Person das selbst noch richtig einschätzen kann. Besonders im Straßenverkehr ist das hochriskant – und zwar bereits bei kleinen Mengen, wie aus einer Studie1 und öffentlich zugänglichen Unfallstatistiken hervorgeht.


Gesundheitliche Risiken

  • Leber: Alkohol ist eine der Hauptursachen für Fettleber, Leberzirrhose und Leberkrebs
  • Gehirn: Gedächtnisstörungen, verminderte Konzentration, erhöhte Depressionsraten
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, erhöhtes Schlaganfallrisiko
  • Abhängigkeit: Schätzungen zufolge zeigen etwa 9 Millionen Erwachsene in Deutschland (18–64 Jahre) einen problematischen Alkoholkonsum – ein erheblicher Teil davon erfüllt Kriterien einer Abhängigkeit2

Cannabis - natürlich, aber lange nicht harmlos

Cannabis enthält mehrere aktive Wirkstoffe – besonders bekannt ist THC (Tetrahydrocannabinol), das für die psychoaktive Wirkung verantwortlich ist. CBD (Cannabidiol) hingegen wirkt nicht berauschend und wird vermehrt in der Medizin genutzt.


Wie wirkt Cannabis?

Cannabis wirkt in der Regel entspannend, kann in bestimmten Situationen als bewusstseinserweiternd empfunden werden und zeigt bei höheren Dosen oder empfindlichen Personen gelegentlich auch halluzinogene Effekte. Die Wirkstoffe der Hanfpflanze beeinflussen vor allem das Kurzzeitgedächtnis sowie die Konzentrationsfähigkeit, was sich unter anderem beim Lernen oder Autofahren negativ auswirken kann. Die genaue Wirkung hängt dabei stark von verschiedenen Faktoren ab – etwa der Sorte, dem THC-Gehalt, der Konsumform (Rauchen, Essen, Verdampfen) und natürlich der individuellen Dosis.


Gesundheitliche Risiken

  • Psychose-Risiko bei genetischer Veranlagung oder frühem Einstieg
  • Beeinträchtigung der kognitiven Entwicklung bei Jugendlichen
  • Mögliches Abhängigkeitspotenzial (v. a. bei häufigem Konsum)
  • Keine dokumentierten Todesfälle durch reine Überdosierung

Cannabis und die Leber

Cannabis verursacht in der Regel keine direkten Leberschäden. Während Alkohol als klar lebertoxisch gilt und bereits bei regelmäßigem Konsum zu Fettleber, Hepatitis oder Leberzirrhose führen kann, gibt es bei Cannabis keine gesicherten Hinweise auf direkte Leberschädigung – zumindest nicht bei isoliertem Konsum.

Beim gleichzeitigen Konsum beider Substanzen kann die Belastung für die Leber jedoch steigen, insbesondere bei regelmäßigem Mischkonsum.


Cannabis vs. Alkohol - Ein direkter Vergleich

Ein direkter Vergleich zwischen Alkohol und Cannabis zeigt deutliche Unterschiede in ihrer Wirkung und Gefährlichkeit. Alkoholkonsum führt regelmäßig zu Todesfällen durch Überdosierung, etwa in Form einer Alkoholvergiftung – bei Cannabis sind solche Fälle bislang nicht bekannt. Auch die bereits angesprochene Leberbelastung ist bei Alkohol deutlich höher: Er gilt als eine der Hauptursachen für schwerwiegende Leberschäden, während Cannabis nur in Kombination mit Alkohol oder bei extremem Langzeitkonsum die Leber messbar belastet.

Beim Abhängigkeitspotenzial schneidet Alkohol ebenfalls schlechter ab: Die Sucht ist meist sowohl körperlich als auch psychisch ausgeprägt. Bei Cannabis überwiegt die psychische Abhängigkeit, die sich vor allem bei regelmäßigem Konsum entwickeln kann.

In Bezug auf die psychischen Risiken zeigt sich ein differenzierteres Bild: Alkohol kann depressive Verstimmungen verstärken und enthemmend wirken – mit Folgen wie Gewalt, Aggression oder unkontrolliertem Verhalten. Cannabis hingegen birgt bei entsprechender Veranlagung ein erhöhtes Risiko für Psychosen und Realitätsverlust, insbesondere bei sehr jungen Konsument:innen.

Auch die gesellschaftlichen Schäden fallen beim Alkohol stärker ins Gewicht: Er steht in direktem Zusammenhang mit Gewalt, Verkehrsunfällen, Kriminalität und chronischen Krankheiten. Bei Cannabis sind solche Effekte bislang weniger stark ausgeprägt, werden jedoch zunehmend wissenschaftlich untersucht.

Das bedeutet also: Alkohol ist körperlich schädlicher und hat ein deutlich höheres gesellschaftliches Risikopotenzial. Cannabis hingegen bringt vor allem psychische Gefahren mit sich, die besonders bei jungen Menschen oder bei häufiger Nutzung ernst genommen werden sollten.


Mischkonsum von Alkohol und Cannabis - Doppelt gefährlich

Was passiert im Körper?

Wenn Alkohol und Cannabis gemeinsam konsumiert werden, kann das zu einer gegenseitigen Verstärkung der Wirkstoffe führen. Besonders auffällig: Alkohol erhöht die Aufnahme von THC im Blut, wodurch der Cannabisrausch deutlich intensiver empfunden wird – allerdings auch unkontrollierbarer. Viele Konsument:innen berichten in solchen Fällen von unangenehmen Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen oder einem plötzlichen Kreislaufzusammenbruch – ein Zustand, der umgangssprachlich als „Greening Out“ bezeichnet wird.


Unfall- und Psychoserisiko

  • Deutlich erhöhtes Unfallrisiko im Straßenverkehr3
  • Gleichzeitiger Konsum kann zu akuten Angstzuständen oder Panikattacken führen
  • Höheres Risiko für langfristige Substanzprobleme

Kurz gesagt: Mischkonsum ist nicht nur unangenehm, sondern gefährlich – insbesondere für junge Menschen, Verkehrsteilnehmer:innen oder Menschen mit psychischer Vorbelastung.


Cannabis statt Alkohol - eine bessere Alternative?

Immer mehr Menschen berichten, dass sie Cannabis statt Alkohol konsumieren – besonders bei Stress oder zur Entspannung. Doch wie steht die Wissenschaft dazu?


Medizinischer Einsatz

Cannabis wird bereits seit Jahren vermehrt medizinisch genutzt, zum Beispiel zur Linderung von chronischen Schmerzen, bei Multipler Sklerose, bestimmten Epilepsieformen, Übelkeit während einer Chemotherapie oder bei Angststörungen. Dabei kommen in der Regel standardisierte Medikamente mit definiertem THC- oder CBD-Gehalt zum Einsatz – unter ärztlicher Kontrolle und mit klarer Indikation.

Wichtig ist jedoch die Unterscheidung zum Freizeitkonsum: Nur weil Cannabis in bestimmten medizinischen Kontexten hilfreich sein kann, bedeutet das nicht, dass der Konsum „zum Entspannen“ automatisch unbedenklich ist. Im medizinischen Einsatz werden Dosis, Wirkung und Nebenwirkungen genau beobachtet – beim privaten Gebrauch fehlt diese Kontrolle meist vollständig. Auch das Risiko von Nebenwirkungen oder einer psychischen Abhängigkeitstendenz ist im Freizeitkontext deutlich schwerer einzuschätzen.


Alkoholreduktion durch Cannabis?

Kann Cannabis helfen, den Alkoholkonsum zu reduzieren? Eine Studie4 aus Kanada legt nahe, dass manche Menschen – vor allem medizinische Cannabispatient:innen – weniger Alkohol trinken, seit sie Cannabis nutzen. Gerade bei chronischen Schmerzen, Schlafproblemen oder Angststörungen greifen Betroffene in bestimmten Fällen eher zu medizinischem Cannabis als zu Alkohol, was zu einem Rückgang des Trinkverhaltens führen kann.

Auch das nicht-berauschende Cannabinoid CBD (Cannabidiol) steht zunehmend im Fokus der Forschung. Eine Studie5 deutet darauf hin, dass CBD Entzugssymptome abmildern, das Verlangen nach Alkohol senken und sogar die Regeneration von Nervenzellen fördern könnte – ein vielversprechender Ansatz, besonders im Zusammenhang mit Alkoholabhängigkeit. Allerdings steckt die Forschung hier noch in den Anfängen, und verlässliche Langzeitdaten fehlen.

Trotz dieser Ansätze gilt: Cannabis ist keine „gesunde“ Alternative zu Alkohol! Es handelt sich um eine andere psychoaktive Substanz, die ebenfalls ein Abhängigkeitspotenzial und gesundheitliche Risiken mit sich bringt – insbesondere bei regelmäßigem oder unsachgemäßem Konsum. Wer Cannabis zur Alkoholreduktion nutzen möchte, sollte dies nicht in Eigenregie, sondern unbedingt in Rücksprache mit einer Ärztin bzw. einem Arzt tun.


Fazit: Kein Rauschmittel ohne Risiko

Weder Alkohol noch Cannabis sind harmlos. Beide Substanzen greifen in zentrale Körperfunktionen ein, beeinflussen das Gehirn, können die Gesundheit nachhaltig schädigen und – je nach Konsummuster – auch abhängig machen. Während Cannabis vor allem psychische Risiken birgt, gilt Alkohol aus wissenschaftlicher Sicht als insgesamt körperlich und gesellschaftlich schädlicher. Gründe dafür sind unter anderem die hohe Zahl an Todesfällen durch Überdosierung, massive Lebererkrankungen und die gravierenden sozialen Folgen wie Gewalt oder Verkehrsunfälle.

Besonders gefährlich ist der Mischkonsum beider Substanzen: Die Wirkungen können sich gegenseitig verstärken, was das Risiko für Kontrollverlust, körperliche Beschwerden und Unfälle deutlich erhöht. Eine Studie6 belegt, dass diese Kombination im Alltag – vor allem im Straßenverkehr – ein ernstzunehmendes Risiko darstellt.

Am Ende bleibt die Erkenntnis: Rauschmittel sind kein Spielzeug. Egal ob Alkohol oder Cannabis – verantwortungsbewusster Umgang, verlässliche Aufklärung und ein starker Jugendschutz sind entscheidend dafür, dass Menschen informierte und gesunde Entscheidungen treffen können.

Disclaimer: Dieser Beitrag dient ausschließlich Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Fragen oder Problemen im Zusammenhang mit Alkohol- oder Cannabiskonsum solltest du dich immer an qualifiziertes Fachpersonal wenden. Verantwortungsbewusster Umgang und aufgeklärte Entscheidungen sind entscheidend für deine Gesundheit und Sicherheit.



Quellen:

1Shinozaki, J., Matsumoto, H., Saito, H., Murahara, T., Nagahama, H., Sakurai, Y., & Nagamine, T. (2024). Low blood concentration of alcohol enhances activity related to stopping failure in the right inferior frontal cortex. Cerebral Cortex, 34(3), bhae079. https://doi.org/10.1093/cercor/bhae079.
2https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html [abgerufen am 27.06.2025].
3Marcotte, T. D., Umlauf, A., Grelotti, D. J., Harvey, D. J., Louie, K., & Arnedt, J. T. (2023). Evaluation of field sobriety tests for identifying drivers under the influence of cannabis: A randomized clinical trial. JAMA Psychiatry, 80(9), 914–923. https://doi.org/10.1001/jamapsychiatry.2023.2345.
4Lucas, P., Boyd, S., Milloy, M. J., & Walsh, Z. (2020). Reductions in alcohol use following medical cannabis initiation: Results from a large cross-sectional survey of medical cannabis patients in Canada. International Journal of Drug Policy, 86, 102963. https://doi.org/10.1016/j.drugpo.2020.102963.
5Breit, K. R., & Pollard, G. T. (2019). Cannabidiol as a potential treatment for alcohol use disorder: Preclinical and clinical evidence. Alcohol, 74, 49–58. https://doi.org/10.1016/j.alcohol.2018.08.007.
6Simmons, S. M., Caird, J. K., Sterzer, F., & Asbridge, M. (2022). The effects of cannabis and alcohol on driving performance and driver behaviour: A systematic review and meta-analysis. Addiction, 117(7), 1843–1856. https://doi.org/10.1111/add.15770.

 
 

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