Die TOP 6 Cannabis Familien | GH Academy

KUSH

  • Genetik: Indica bzw. Indica-dominant 
  • Ursprung: im Hindu-Kush-Gebirge, das sich in Teilen Afghanistans, Nordpakistans und Nordwestindiens erstreckt; in den Tälern wird seit Jahrhunderten Cannabis angebaut; die sich dort entwickelten robusten Landrassensorten bildeten die Grundlage des heutigen „Kush“, so dass die Kush-Sorten auch in kälteren Klimazonen gut überleben. In den 60er/70er Jahren nahmen Reisende Kush-Samen mit und kultivierten bzw. züchteten sie
  • Eigenschaften: Die eher kleineren Pflanzen wachsen buschig, mit großen Blättern, die häufig eine violette Färbung aufweisen. Die Knospen sind meist dicht, harzbeschichtet mit leicht violetter Farbe. Die Kush-Blüten sind sehr klebrig und mit Trichomen beladen.
  • Geruch/Geschmack: Entsprechend seiner Hochland-Abstammung ist das Aroma sehr erdig und nach Pinien duftend. Andere Aroma können daneben auch blumig, süß oder würzig sein. Da dies jedoch maßgeblich von der Terpen-Zusammensetzung abhängt, können sich im Verlauf der Züchtung auch weitere Aromen ergeben. 
  • Anwendung: Aufgrund der starken Indica-Ausprägung können Kush-Sorten vor allem angstlösend, stressabbauend, schlaffördernd und entspannend wirken („Couch-Lock-Effekt“)1.
  • Terpene und Cannabinoide: Kush-Sorten besitzen häufig einen hohen THC-Gehalt. Der CBD-Gehalt ist eher niedrig, es sei denn, eine CBD-reiche Sorte wurde zur Züchtung verwendet. Die in Kush-Sorten dominanten Terpene hängen von der jeweiligen Sorte ab. Unsere eigenen Analysen haben gezeigt, dass der Gesamtterpengehalt im mittleren bis hohen Bereich liegt und die Terpene β-Myrcen, Limonen, Ocimen und Terpinolen häufig dominieren. 
  • Vertreter: Die umfangreiche Züchtung im Laufe der Jahre hat dazu geführt, dass reine Kush-Sorten sehr selten sind. Heutzutage beliebte Kush-Sorten sind bspw. das OG Kush, Bubba Kush und Hindu Kush.

COOKIES

  • Genetik: Indica-dominant
  • Ursprung: Die ursprüngliche Cookies-Sorte tauchte etwa 2009 an der Westküste der USA auf. Zwei Züchter aus San Francisco, nämlich Gilbert Anthony Milam Jr. und Jai, sind die Erfinder, die für diese Kreation verantwortlich sind. Die Cookies-Sorten stammen vor allem aus OG Kush und Durban Poison ab. 
  • Eigenschaften: Die Pflanzen wachsen zum Anfang schnell nach oben und dann zu einem dichten Busch heran. Gegen Ende der Blütezeit erhält die dichte Blüte meist pinke bis dunkle Violetttöne, zum Teil sogar schwarz. Die Blüten sind mit reichlich Harz überzogen. 
  • Geruch/Geschmack: Der Name wurde von dem Dessert-ähnlichen Geschmack abgeleitet. Häufig wird Cookies zudem eine erdige Moschusnote mit einem süßen Nachgeschmack zugeschrieben.
  • Anwendung: Die Wirkung wird als euphorisch, glücklich, unbeschwert und körperlich tiefenentspannt beschrieben2.
  • Terpene und Cannabinoide: Der THC-Gehalt ist relativ hoch (um 23%). Der Gesamtterpengehalt liegt im mittleren Bereich, wobei die Terpene β-Caryophyllen, Limonen, Linalool, Humulen und Farnesen dominieren.
  • Vertreter: Zu den beliebtesten Cookies-Sorten zählen Tropicana Cookies, French Cookies, Platinum Cookies und Royal Cookies.

GELATO

  • Genetik: Indica-dominant 
  • Ursprung: Die recht neue Sorte wurde 2014 vom erfahrenen Züchter Mr. Sherbinski in San Fransisco erschaffen, als er die Elternsorten Girl Scout Cookies und Sunset Sherbet kreuzte. 
  • Eigenschaften: Die Pflanzen bilden große, traubenförmige Knospen mit dunkelgrünen violetten Reflexen, die mit Harz und rötlich feinen Haaren bedeckt sind.
  • Geruch/Geschmack: Gelato zeichnet sich durch ein süßes und fruchtiges Aroma aus, dass an Lavendel, Zitrusfrüchten und Beeren erinnert. Der Geschmack setzt sich aus Heidelbeeren, Orangen und Früchten zusammen. 
  • Anwendung: Die Wirkung wird als energetisierend und psychedelisch beschrieben mit einem Gefühl der Entspannung. Daher wird Gelato häufig zur Behandlung von Angstzuständen, Muskelkrämpfen, Schmerzen und Müdigkeit verwendet3
  • Terpene und Cannabinoide: Gelato gehört zu den starken Hanfsorten mit einem THC-Gehalt von etwa 20 bis 23 %. Der Gesamtterpengehalt liegt meist im mittleren bis höheren Bereich. Häufig im Terpenprofil enthalten sind das β-Myrcen, Limonen, Linalool und β-Caryophyllen. 
  • Vertreter: Wedding Gelato, Cookies Gelato, Green Gelato

HAZE

  • Genetik: Ursprünglich eine reine Sativa-Sorte, hat sich Haze mittlerweile zu einer Mischung aus Sativa und Indica entwickelt. 
  • Ursprung: Der genaue Ursprung ist unbekannt. Es wird vermutet, dass die Haze-Familie ihre Wurzeln in verschiedenen Landrassen aus der ganzen Welt hat. Im Gespräch sind Sorten wie Colombian Gold und Acapulco Gold sowie Sorten aus Thailand oder Indien.
  • Eigenschaften: Haze-Sorten haben meist hellere und ins gelb tendierende, grüne Blätter und wachsen deutlich höher als bspw. Kush-Sorten. 
  • Geruch/Geschmack: Die Aromen sind fruchtig und erdig.
  • Anwendung: Den Haze-Sorten wird eine appetitsanregende, konzentrationsfördernde und schmerzstillende Wirkung nachgesagt6
  • Terpene und Cannabinoide: Haze-Sorten besitzen relativ hohe THC-Werte. Der Gesamtterpengehalt liegt im mittleren Bereich. Häufig vorkommende Terpene sind das Pinen, β-Myrcen, Limonen, Ocimen und Terpinolen.
  • Vertreter: Purple Haze, Silver Haze, Pure Haze, Amnesia Haze

TANGIE

  • Genetik: Sativa bzw. Sativa-dominant
  • Ursprung: Diese Sorte stammt aus der Kreuzung von Californian Orange und einem Skunk-Hybriden ab.
  • Eigenschaften: Tangie ist eine hochwachsende Cannabissorte, die warmes Klima bevorzugt. Die zumeist recht großen Buds sind mit einer großzügigen Schicht aus Kristallen überzogen.
  • Geruch/Geschmack: Dominierend für den Geruch und Geschmack sind die tropisch anmutenden Mandarinen- und Zitrusaromen. 
  • Anwendung: Die Wirkung von Tangie wird als erhebend, belebend und konzentrationsfördernd beschrieben4.
  • Terpene und Cannabinoide: Der THC-Gehalt liegt bei ca. 20% und der CBD-Gehalt bei unter 1%. Der Gesamtterpengehalt liegt im mittleren Bereich, dominierend sind die Terpene β-Myrcen, Limonen, β-Caryophyllen, Linalool und Pinen.
  • Vertreter: 24K Gold, 24K Tangie, Tangie Chem

PURPS

  • Genetik: Indica-dominant 
  • Ursprung: Oberhaupt der Purps-Familie ist die Sorte Granddaddy Purple. Sie entstand 2003 aus der Kreuzung zwischen einer Purple Urkle und Bug Bud. 
  • Eigenschaften: Typisch für Purps sind die großen Blätter und der buschige, kompakte Wuchs. Die Blüten sind frostig, dicht, mit viel Harz überzogen und haben eine violette Farbe.
  • Geruch/Geschmack: Das Aroma ist süß-fruchtig und erinnert an Trauben und Beeren.
  • Anwendung: Die Wirkung wird als ausgewogen beschrieben – der Körper entspannt, während der Geist träumt5.
  • Terpene und Cannabinoide: Der THC-Gehalt der Purps-Sorten ist im oberen Bereich, häufig zwischen 23 und 25%, wobei der CBD-Gehalt kleiner als 0,1% ist. Der Terpenprofil ist sehr ausgewogen, geprägt von β-Myrcen, Limonen, Linalool und β-Caryophyllen. 
  • Vertreter: Weitere Vertreter sind Cherry Pie und Zkittlez.

Quellen:

[1] https://cannigma.com/de/pflanze/was-ist-kush/
[2] https://www.paradise-seeds.com/de/blog/die-geschichte-der-cannabis-sorte-cookies/
[3] https://mr-hanf.de/info/Gelato.html
[4] https://www.cannaconnection.de/sorten/tangie
[5] https://www.cannaconnection.de/sorten/grand-daddy-purp
[6] https://mediorbis.de/ratgeber/cannabis/haze-und-pure-haze#page

Autor: Dr. Nadine Herwig
Dr. Nadine Herwig - Leiterin Grünhorn Academy
Dr. Nadine Herwig studierte von 2006 bis 2010 Angewandte Naturwissenschaften an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Ihre Promotion führte sie am Helmholtz-Zentrum in Dresden-Rossendorf am Institut für Radiopharmazie durch. Zu ihren bislang publizierten wissenschaftlichen Arbeiten gehören u. a. Originalartikel auf dem Gebiet der Hautkrebsforschung und der Biomarker.